Zeppelin-Brief Nr. 75

Inhaltsverzeichnis:

1. Vorwort

2. Einladung zur Mitgliederversammlung und Termine

3. Mitgliederfahrt 2019 nach Unterschleißheim / Reiner Fischbach

4. In memoriam Manfred Kleinfelder / Manfred Sauter

5. Mit einer Fußballweisheit ins neue Museumsjahr / Claudia Emmert

6. Jung, dynamisch, kreativ: Vier neue MitarbeiterInnen des Zeppelin Museums stellen sich vor / Mark Niehoff, Charlotte Ickler, Yannik Scheurer, Frauke Kreis

7. Zwei neue Luftschiffmodelle für das Zeppelin Museum in Friedrichshafen.Parseval PL 2 und Schütte-Lanz SL 1 / Henry Wydler

8. Der Zeppelin NT-Simulator – mehr als ein interaktives Spielgerät / Dominik Busch

9. Die Revolution begann bei Zeppelin / Bjoern Weigel

10. Britische Pionierleistungen vor 100 Jahren: Die Atlantikfahrten des Luftschiffs R 34 / Jürgen Bleibler

11. Friedrichshafen – Berlin. Die kurze Geschichte des ersten Luftschiff-Linienverkehrs / Sabine Mücke

12. „18.35 kehrt gemacht“ – Die abgebrochene Amerikafahrt (16. bis 24. Mai 1929) / Barbara Waibel

13. Der Zeppelin und die Kinder / Kathrin Wurzer

14. Mit dem Zeppelin auf Lesereise / Stefan Martin Meyer

15. Die Firma Balluff und Springer (B&S) – ein Leichtmetallunternehmen aus Friedrichshafen / Ingeborg Segelbacher-Cleiss

16. Zeppelin-Anlagenbau investiert am Standort Friedrichshafen in eine zukunftsorientierte und innovative Schweißtechnologie / Leo Bucher

17. Start in die Zeppelin-Flugsaison / Dominik Pithan

18. Unverwechselbar im digitalen Zeitalter. Zeppelin Konzern führt neues Corporate Design ein / Kerstin Weber

19. Der ZF-Zeppelin ist wieder über den Dächern / Martin Demel

20. Geschüttelt oder doch lieber gerührt? Der Cocktailshaker in Zeppelinform / Jürgen Bleibler

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Zeppelinfreunde,

die vorliegende Ausgabe ist die Nummer 75 und damit eine Jubiläumsausgabe. Das gibt mir Anlass, ein wenig auf die Entwicklung des Zeppelin-Briefes in den letzten 37 Jahren zurückzublicken. War es anfangs noch ein dünnes Blättchen mit sechs Seiten, so hat sich das Vereinsorgan inzwischen zu einer echten Zeitschrift mit 48 und mehr Seiten entwickelt. Der Zeppelin-Brief – so meine ich – kann sich damit sehen lassen und braucht den Vergleich mit Zeitschriften anderer Museumsvereine nicht zu scheuen.
Mit zwei Ausgaben pro Jahr ist der Zeppelin-Brief eine der Hauptaktivitäten unseres Vereins und beschäftigt insbesondere den Vorstand intensiv. Da müssen Beiträge eingeworben und Angebote eingeholt werden. Da müssen Bilder zusammengestellt und Bildrechte abgeklärt werden. Da müssen Termine mit AutorInnen, dem Setzer, der Druckerei und dem Lettershop für Adressierung und Versand festgelegt werden. Da müssen säumige AutorenInnen an Abgabetermine erinnert, Korrektur gelesen und Freigaben eingeholt werden. Es
steckt also eine Menge Arbeit von vielen Beteiligten in jedem Heft, die man dem fertigen Produkt gar nicht ansieht.

Aber wenn dann wieder eine neue Ausgabe druckfrisch auf dem Tisch liegt, freut man sich und ist schon auch ein wenig stolz auf das Ergebnis. In den letzten Jahren haben wir zudem behutsam und Schritt für Schritt
das Erscheinungsbild der Zeitschrift überarbeitet. So gibt es jetzt eine feste Vorlage für die Titelseite, die Seitengestaltung wurde vereinheitlicht und die Beiträge sind – gedanklich – nach den Rubriken Vereins-internes, Neuigkeiten aus dem Museum, Beiträge zur Zeppelin-Geschichte, Neuigkeiten aus den heutigen und ehemaligen Stiftungsunternehmen sowie auf der vorletzten Seite Neuheiten auf dem Büchermarkt oder im Museumsshop geordnet. Dies erhöht nicht nur den Wiedererkennungseffekt, sondern erleichtert auch viele Schritte im Herstellungsprozess und hilft dadurch Zeit und Kosten zu sparen.
Mir persönlich ist es ein Anliegen, Ihnen als Mitglieder und Freunde des Hauses Einblicke in den  Museums-alltag zu geben. Deshalb nehmen die Berichte über Neues aus dem Museum einen breiteren Raum ein als früher. Und es gibt ja auch jede Menge zu erzählen, über neue Modelle etwa, einen Flugsimulator, über neue Ausstellungen, besondere Objektankäufe, spannende Projekte und vieles mehr.

Auch die verschiedenen MitarbeiterInnen möchtenwir Ihnen auf diese Weise gerne vorstellen. Es wäre schön, wenn es uns so gelänge, das Zeppelin Museum noch mehr zu Ihrem Museum zu machen.
Es ist natürlich auch unser Ziel, jedes Mal ein möglichst vielfältiges Heft mit allen erdenklichen Aspekten des Themas Zeppelin zusammenzustellen und dabei auch immer wieder neue AutorInnen zu Wort kommen zu lassen. Auch im vorliegenden Jubiläumsheft finden Sie wieder einen bunten Strauß mit spannenden Themen: So hat sich Sabine Mücke mit dem ersten Linienflugverkehr vor hundert Jahren von LZ 120 „Bodensee“ von Friedrichs-hafen nach Berlin beschäftigt, Jürgen Bleibler wirft ein Schlaglicht auf die ersten Pionierflüge über den Atlantik im Jahr 1919 und (mein persönlicher Lieblingsartikel) Kathrin Wurzer hat sich dem Thema Kinder im Zeppelin gewidmet. Ich hoffe es ist wieder für jeden etwas dabei und wünsche Ihnen vergnügliche
Stunden bei der Lektüre Ihres Zeppelin-Briefes.

Herzlichst Ihre

Barbara Waibel

Mit einer Fußballweisheit ins neue Museumsjahr

Ein Jahr mit einem schier endlosen Jahrhundertsommer liegt hinter uns. Nach dem Rekord in 2017 mit 251.122 BesucherInnen konnten wir letztes Jahr leider nur 24.377 Gäste in unserem Haus zählen – der Rest ging baden, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir lassen uns davon nicht irremachen und starten mit viel Elan und einer Fußball Weisheit ins neue Jahr: Lieber einmal 3:0 verlieren, als dreimal 1:0. Und wir punkten mit neuen Attraktionen: Der neue Zeppelin-NT-Flugsimulator wurde an Ostern in Betrieb genommen. Ich danke unseren Kooperationspartnern, allen voran Henry Wydler und Damian Amstutz, Verkehrshaus der Schweiz in Luzern, Thomas Brandt und seinem Nachfolger Eckhard Breuer, Zeppelin Luftschifftechnik, und dem Helmholtz-Zentrum-Geesthacht für Material- und Küstenforschung für die hervorragende Zusammenarbeit bei der komplexen Entwicklung des Projekts. Der Flugsimulator ist besonders für Kinder und Jugendliche ein beliebtes interaktives Highlight im Zeppelin Museum. Außerdem konnten wir die Sammlung von Luftschiffmodellen im Maßstab 1:66 2/3 mit der Fertigstellung des Schütte-Lanz-Luftschiffs SL  1 (1911) und des Parseval-Luftschiffs PL 2 (1908) komplettieren. Beide Modelle wurden planerisch vom leider verstorbenen Andreas Horn in Basel begonnen und dankenswerter Weise von Henry Wydlerin Luzern und Thierry Reverdin in Genf gebaut. Das große Sommerthema ist in diesem Jahr die Ausstellung „Game of Drones. Von unbemannten Flugobjekten“, die schon weit im Vorfeld auf ein großes mediales Interesse stieß. Erstmals sind die Ausstellungsbereiche Technik und Kunst nicht räumlich getrennt, sondern verschränken sich zu einem thematisch- diskursiven Parcours. Außerdem gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm – u.a. mit Claire, unserer Museumsdrohne, die auf Facebook, Instagram und dem Dating Portal Tinder Aktiv ist.

In den Wintermonaten wollen wir Kulturinteressierte mit einer Technik- und einer Kunstausstellung an den See locken. Zum 100-jährigen Jubiläum der ersten Atlantiküberquerung des britischen Luftschiffs R  34 zeigen wir die Ausstellung „Vernetzung der Welt. Pionierflüge und Luftverkehr über den Atlantik“. Mit technischen und witterungsbedingten Problemen, einem blinden Passagier und einer Katze an Bord bietet diese Pionierfahrt im Jahr 1919 viel dramatisches Potential. Anhand eines interaktiven, eigens für diese Ausstellung gebauten, drei Meter langen, halboffenen Schnittmodells wird die Fahrt entlang der Logbuchaufzeichnungen des Kapitäns G.H. Scott und des Commanders Edward Maitland wie in einem Diorama erzählt. Mediale Einspielungen und Hörspielszenen ergänzen die Inszenierung.

Für die Kunstfreunde haben wir ebenfalls eine besondere Überraschung bereit: In einer Doppelausstellung zeigen wir Werke von Willi Baumeister und Marta Hoepffner. Sie war vor 1933 seine Schülerin – und nach 1945 eine Pionierin der abstrakten Fotografie. Er lehrte zunächst in Frankfurt, war während des Dritten Reichs mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt und wurde danach zu einem zukunftsweisenden Professor für abstrakte Kunst an der Kunstakademie Stuttgart. Ein spannender künstlerischer Dialog um das Sehen, Erspüren und Sichtbar-Machen von bislang Unsichtbarem.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Zeppelin Museum!

 

Claudia Emmert