Zeppelin-Brief Nr. 82

Inhaltsverzeichnis:

  1. Vorwort
  2. Termine
  3. Virtuelle Luftfahrt-Welten / Felix Banzhaf
  4. Reise in die Vielfalt der Mobilität / Jürgen E. Wittmann
  5. 40 Jahre Freundeskreis – Aktionstag und Mitgliederversammlung / Barbara Waibel
  6. Zum Tod Seiner Königlichen Hoheit Carl Herzog von Württemberg / Julia Freyda und Manfred Sauter
  7. ExBürgermeister Kurt Brotzer verstorben / Manfred Sauter
  8. Das Zeppelin Museum trotz Krise auf Erfolgskurs / Claudia Emmert
  9. Die Moskaufahrt von LZ 127. Wie ein Zeppelin in der Sowjetunion Politik machte / Jan Werner
  10. Der Comet der Goodyear-Zeppelin Corporation.
  11. Ein Ausweichprodukt für die Luftschifftechniker um Karl Arnstein / Jürgen Bleibler
  12. Sergej Michailovitsch Petrow aus Brjansk/Russland sucht seinen französischen Vater Jean Garnier / Christa Tholander
  13. Der Ersatz-Kraftstoff Holzgas im „Dritten Reich“. Auch die Luftschiffbau Zeppelin GmbH war davon betroffen / Manfred Sauter
  14. Jubiläums-Jahr „25 Jahre Erstflug Zeppelin NT“ / Andrea Fischer
  15. Zeppelins Beitrag für eine größere Versorgungssicherheit / Alexandra Hörl
  16. Software von ZF / Frank Discher, Martin Demel
  17. Neue Produkte im Museumsshop – Für jeden etwas dabei

Liebe Mitglieder,

liebe Leserinnen und Leser des Zeppelin-Briefs,

Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit. Diese Reimzeilen von Wilhelm Busch passen auch für den Zeppelin-Brief: Kaum ist ein Heft fertig, steht schon das nächste ins Haus, und so halten Sie nun die Weihnachtsausgabe 2022 in der Hand. Diese soll gemäß Redaktionsplan spätestens an Heilig Abend in Ihrem Briefkasten liegen – ein richtiges Weihnachtsgeschenk also. Ich hoffe, es hat geklappt.

Apropos Weihnachten: Verschenken Sie dieses Jahr doch einfach mal eine Mitgliedschaft in   unserem Verein. Die Beschenkten haben freien Eintritt ins Museum, erhalten den Zeppelin-Brief und Ermäßigung im Museumsshop. Überweisen Sie einfach den Mitgliedsbeitrag für ein oder mehrere Jahre auf unser Konto und teilen Sie uns in einer entsprechenden Nachricht an postfach@freundeskreis-zeppelin.de mit, für wen die Mitgliedschaft bestimmt ist (Postanschrift und ggf. Email-Adresse der beschenkten Person bitte nicht vergessen). Als kleines Dankeschön bekommen Sie als werbende Person außerdem einen Gutschein für unseren Museumsshop im Wert von 5,00 EUR. Und wenn Sie noch weitere  besondere Weihnachtsgeschenke suchen, bietet unser Shop viele tolle Produkte, nicht nur für Zeppelinfans. Einige Highlights stellen wir Ihnen am Ende dieses Heftes vor. Viele Inspirationen dafür stammen aus dem unerschöpflichen Fundus des Zeppelin-Archivs, das übrigens im Juli dieses Jahres als neue Abteilung ins Zeppelin Museum integriert wurde. Das bisherige Archiv der Luftschiff bau Zeppelin GmbH hat auch den Zeppelin-Kalender mit ins Haus gebracht. Er wird deshalb ab jetzt über den Museumsshop vertrieben. Highlight in unserem diesjährigen Vereinsleben war natürlich das 40jährige Bestehen des Freundeskreises. Wir haben diesen Anlass unter tatkräftiger Mithilfe von zahlreichen Mitgliedern und dem Team des Zeppelin-Museums mit einem erlebnisreichen Aktionstag am 9. Juli, dem Tag unserer Jahreshauptversammlung, gefeiert. Einige Impressionen und einen Bericht über den Tag und die anschließende Mitgliederversammlung finden Sie in diesem Heft ebenso, wie einen Rückblick auf unseren Ausflug, den wir nach der Corona-Zwangspause dieses Jahr endlich wieder in gewohnter Form durchführen konnten und der uns ins Verkehrshaus nach Luzern geführt hat.

Ukraine-Krieg, Wirtschafts- und Energiekrise sowie die Folgen des Klimawandels beschäftigen selbstredend auch das Zeppelin Museum. Steigende Energiekosten, Inflation, höhere Löhne, ökologische und soziale Nachhaltigkeit all das hat Einf luss auf den Museumsbetrieb. Doch wie es sich für eine Kultureinrichtung in einer Stadt der Innovationen gehört, reagiert das Museumsteam mit Kreativität und Einsatzfreude auf diese Herausforderungen. Lesen Sie mehr dazu im Beitrag der Direktorin Claudia Emmert und entdecken Sie neue Angebote, wie die Museums-App, die nun sogar durch eine innovative Gebärdensprache-Führung mit einem Avatar auf KI-Basis erweitert wurde.
Viele weitere interessante Beiträge aus der Zeppelin-Geschichte sowie aus den heutigen Unternehmen füllen auch dieses Mal wieder die Seiten des Zeppelin- Briefes und bieten Ihnen anregenden Lesestoff für die kommenden Feiertage.

Damit wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten Vorstands von Herzen frohe Weihnachten sowie Gesundheit, Glück und Frieden für das kommende Jahr und schließe erneut mit Wilhelm Busch: Prosit Neujahr – / Ob gut, ob schlecht wird später klar. / Doch bringt’s nur Gesundheit und fröhlichen Mut / Und Geld genug, dann ist’s schon gut.

Ihre

Barbara Waibel

40 Jahre Freundeskreis – Aktionstag und Mitgliederversammlung

Mit einem großen Aktionstag im Zeppelin Museum feierte der Freundeskreis zur Förderung des Zeppelin Museums am 9. Juli bei schönstem Geburtstagswetter sein 40jähriges Bestehen.  Den ganzen Tag lang war der Verein mit einem Info-Stand im Foyer des Museums präsent. Interessierte konnten sich dort über die Arbeit des Freundeskreises informieren, den neuen Vereins-Pin, alte und neue Zeppelin-Briefe und den aktuellen Zeppelin-Kalender zum Sonderpreis erwerben. Mitglieder konnten ein kostenloses Museumsmagazin, das voriges Jahr zum 25. Jahrestag der Museumseröffnung im Hafenbahnhof erschienen ist, abholen. Der Freundeskreis hat die Publikation mitfinanziert und dafür ein Kontingent von Freiexemplaren erhalten. Ziel der Aktion war es natürlich auch, neue Mitglieder zu werben. Mit Unterstützung von zahlreichen Vereinsmitgliedern und in Zusammenarbeit mit dem Museumsteam wurde ein viel- fältiges Programm auf die Beine gestellt. Eine Vielzahl von Sonderführungen hinter die Kulissen des Museums gewährte Einblicke, die sonst nicht möglich sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums öffneten die Türen der Sammlungsdepots und zeigten die dort auf- bewahrten Schätze. Spezialführungen durch die Hindenburg-Rekonstruktion mit Heinz Braun, dem ehemaligen Leiter dieses spannenden Projekts der Firma Zeppelin und ebenfalls Mitglied in unserem Verein, machte deutlich, welch einzigartiges Großexponat mit diesem Nachbau in unserem Museum zu besichtigen und zu erleben ist.

Die gigantische Größe der Hindenburg konnten Besucherinnen und Besucher auch in einer zehnminütigen Virtual-Reality-Projektion erleben. Vereinsmitglied Stephan Niemeyer hat sie entwickelt und präsentierte sie auch an diesem Tag. Die zehnminütigen Zeitfenster für dieses besondere VR-Erlebnis waren schnell ausgebucht. Es wäre sehr wünschenswert und eine tolle Ergänzung für die Hindenburg-Rekonstruktion, eine derartige VR-Station dauerhaft im Museum zu installieren.

Auf großes Interesse stieß auch das funktionstüchtige Modell eines Maybach AZ-Motors von 1909 im Maßstab 1:3,5. Dieses spannende Modellbau-Projekt hat unser Vereinsmitglied Wolfgang von Zeppelin angestoßen, der es gemeinsam mit den Dampffreunden Friedrichshafen realisiert und dem Museum als Schenkung überlassen hat. Der nächste Schritt ist der ebenfalls maßstabsgetreue Nachbau einer Motorgondel samt Ausleger, Welle und Luftschraube durch die Zeppelin Systems GmbH. Zeppelin-Mitarbeiter Michael Heep und sein Sohn Lukas beantworteten am Stand Fragen von Technikinteressierten und erläuterten alles Wissenswerte zum Projekt.

Auch für Kinder wurde an diesem Tag einiges angeboten, so z.B. eine spezielle Kinderführung, die sie alleine oder mit ihren Eltern mitmachen konnten.  Im ZeppLab konnte man bei einem Upcycling-Projekt Mappen, Schachteln und anderes aus alten Zeppelin-Kalendern basteln, und am Nachmittag gab es an unserem Infostand das Kinderbuch

„Hugos Arktisfahrt“ zu kaufen, das Autorin Sabine Ochaba auf Wunsch mit einer Widmung versah. Das Buch erzählt die Geschichte des Eisbärjungen Hugo, der eine abenteuerliche Reise im Zeppelin macht.

Begleitet wurde der Aktionstag von der Friedrichshafener Backstube Kloos, die an einem Stand vor dem Museumseingang Zeppelin-Luftschiffbrot verkaufte. Allen, die zum Gelingen des Aktionstages beigetragen haben, sei an diese Stelle noch einmal sehr herzlich gedankt. Um 17.00 Uhr hieß es für die Helferinnen und Helfer, schnell den Infostand abbauen und gemeinsam mit den Haustechnikern das Foyer für die auf 18.00 Uhr anberaumte Jahreshautpversammlung vorzubereiten.  Eine gelungene Überraschung für die Mitglieder war die feierliche Begrüßung durch den Fanfarenzug Graf Zeppelin vor dem Museumseingang. Rund 150 Mitglieder und Gäste waren der Einladung gefolgt, und es war nach zwei Jahren Corona ein freudiges Wiedersehen im Zeppelin Museum.

Pünktlich um 18.00 Uhr wurde die Versammlung eröffnet, stand doch eine umfangreiche Tagesordnung auf dem Programm. Nach einem musikalischen Auftakt durch das Zeppelin-Ensemble und der Begrüßung durch die Vorsitzende überbrachte Bürgermeister Andreas Köster den Gruß der Stadt Friedrichshafen. Ihm folgten Grußworte von Museumsdirektorin Dr. Claudia Emmert sowie von Erhard Rothbauer als Vertreter der ArGe Zeppelinpost, der anschließend gemeinsam mit dem Vorsitzenden Karl Hofmeister ein Gastgeschenk für den Freundeskreis überreichte. Der Freundeskreis und das Zeppelin Museum unterhalten seit vielen Jahren freundschaftliche Verbindungen zu diesem Verein. Im Jahresbericht des Vorstands legte Vorsitzende Barbara Waibel Rechenschaft über die Arbeit des Vorstands ab und Schatzmeister Ernst Weinert erläuterte danach in seinem Kassenbericht die Ein- und Ausgaben für das Geschäftsjahr 2021. Der anschließende Bericht der Kassenprüferin Heike Eisele bestätigte die korrekte Führung der Vereinsfinanzen, worauf hin Bürgermeister Andreas Köster die Entlastung des Vorstands beantragen konnte, die einstimmig gewährt wurde.

Zuletzt stellte Beisitzer Jürgen Wittmann den diesjährigen Mitgliederausflug ins Verkehrshaus Luzern vor, dessen Organisation auch in diesem Jahr wieder bei ihm in guten Händen lag. Zum Abschluss wurden der bisherige Schatzmeister Ernst Weinert und seine Frau Heidi, die über viele Jahre hinweg die Mitgliederverwaltung innehatte, feierlich verabschiedet. Beide wollen nach jahrzehntelangem intensivem Engagement in der Vereinsarbeit mehr Zeit für private Dinge genießen.  Als Nachfolgerinnen des bewährten Teams Weinert stellten sich Bettina Schoch als designierte Schatzmeisterin und Tanja Schiegg als neue Mitgliederverwalterin vor. Bettina Schoch wurde per Abstimmung von der Mitgliederversammlung für die kommissarische Führung der Vereinsfinanzen bestimmt. Sie wird sich im nächsten Jahr für das Schatzmeisteramt zur Wahl stellen. Wir sind sehr froh, dass sich mit Frau Schoch und Frau Schiegg zwei kompetente Mitglieder für diese wichtigen Aufgaben unserem Verein zur Verfügung gestellt haben.

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung schloss sich noch ein aufschlussreicher Vortrag von Claudia Emmert und Jürgen Bleibler an. Die Museumsdirektorin und ihr Stellvertreter stellten eindrücklich die drängende Platznot im Hafenbahnhof sowie die Probleme durch veraltete technische Anlagen vor und warben bei den Mitgliedern um Unterstützung für einen Neubau für die Kunstsammlung in direkter Nachbarschaft des jetzigen Museumsgebäudes. Auf diese Wei- se wäre es möglich, im Hafenbahnhof mehr Platz für die Techniksammlung und die unterrepräsentierte Geschichte der Unternehmen, die aus dem Zeppelin-Konzern hervorgingen, zu schaffen. Zudem böte sich die Chance, mit einem energetisch optimierten Neubau den Altbau mitzuversorgen und das Museum damit auf nachhaltigere Energie umzustellen.

Nach einem langen und ereignisreichen Aktionstag und der gut besuchten Mitgliederversammlung ließ man den Tag beim anschließenden Imbiss in der Zeppelinhalle unter der Hindenburg-Rekonstruktion ausklingen und stieß noch einmal auf den Geburtstag des Freundeskreises an.

Barbara Waibel