Liebe Freundeskreis-Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,

125 – 100 – 90 – 75 – 25. Hinter diesen Zahlen verbergen sich die Zeppelin-Jubiläen des Jahres 2025. An erster Stelle steht natürlich das Gedenkjahr 125 Jahre erster Start eines Zeppelins am 2. Juli 1900 – das Ereignis, das die Entwicklung angestoßen hat, welche Friedrichshafen zu einem der wichtigsten Wirtschaftsstandorte Süddeutschlands gemacht hat. Das Zeppelin Museum beschäftigt sich aus diesem Anlass erstmals umfassend mit dem Thema Zeppelin in der Fotografie. Die Ausstellung „Bild und Macht. Zeppelinfotografie im Fokus“ zeigt rund 500 Fotografien in den beiden Wechselausstellungsräumen im EG und im 2. OG. Bis Ende April 2026 haben Sie Gelegenheit, die teils meterhohen und bildgewaltigen Reproduktionen auf sich wirken zu lassen.

Der 25. Jahrestag des ersten Zeppelin-Aufstiegs war schon 1925 Anlass des damaligen Zeppelin-Konzerns für eine große Firmenfeier. Man veröffentlichte mehrere Gedenkbücher, legte mit dem Nachlass des Grafen Zeppelin vor 100 Jahren den Grundstein zum Zeppelin-Archiv und machte das firmen-interne Zeppelin-Museum erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. In einer Vortragsreihe im Oktober werden wir Themen rund um den Start des ersten Zeppelins und das Gedenken an dieses epochemachende Ereignis aufgreifen. Die Termine finden Sie wie immer auf Seite 4.

Ein weiteres wichtiges Jubiläum steht in diesem Jahr an: Unser Ehrenvorsitzender Manfred Sauter wird 90. Wir gratulieren von Herzen zu seinem Ehrentag und wünschen ihm das Aller- beste. Seine Verdienste um unseren Verein und das Zeppelin Museum würdigen wir mit einem Beitrag von Siegfried Großkopf auf S. 11. Besonders freut es uns, dass wir dem Jubilar einen Herzens-Wunsch erfüllen können: Der Zeppelin-Brunnen, für dessen Rekonstruierung sich Manfred Sauter vor 25 Jahren mit großem Engagement eingesetzt hat, erhält nun endlich die langer- sehnte Beleuchtung. Sie wird zu Ehren von Manfred Sauter erstmals an seinem Geburtstag, dem 25. Juni, nach Einbruch der Dunkelheit eingeschaltet.

Auf 75 Jahre Geschichte kann auch der heutige Zeppelin-Konzern zurückblicken. Die beiden LZ-Nachfolgeunter- nehmen Metallwerk Friedrichshafen (MW) und Fahrzeuginstandsetzung Friedrichshafen (FIF), aus denen die heutige Zeppelin GmbH hervorgegangen ist, wurden 1950 gegründet. Der neuen CEO Matthias Benz ist als Zeichen seiner Verbundenheit mit der Stadt und ihrer Geschichte vor kurzem Mitglied in unserem Verein geworden. Darüber freuen wir uns sehr.

Neu in Friedrichshafen ist auch Simon Blümcke, der seit Dezember letzten Jahres als Oberbürgermeister die Geschicke der Zeppelin-Stadt   lenkt – wahrlich keine einfache Aufgabe angesichts leerer Kassen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Die Ebbe im Stiftungstopf hat auch Auswirkungen auf das Zeppelin Museum, das eine 20%ige Kürzung im laufenden Haushalt 2025 hinnehmen muss. Damit eine wichtige Vermittlungsstation und die oben erwähnten Begleitvorträge der kommenden Ausstellung wie geplant umgesetzt werden können, fördert unser Freundeskreis diese mit rund 10.000 EUR. Die Auswahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin für die zum Jahres- ende scheidende Claudia Emmert läuft derzeit noch. Vielleicht steht der oder die Neue bis zur Mitgliederversammlung am 5. Juli aber bereits fest. Veränderung gibt es in diesem Jahr auch bei uns im Vorstand. Bei den turnusgemäßen  Vorstandswahlen  möchte Heike Weißhaupt, die jedes Mal für unsere Vorstandssitzungen und Ver- einsveranstaltungen  den weiten Weg von der Schwäbischen Alb an den Bodensee auf sich nimmt, nicht mehr als Beisitzerin kandidieren. Ihren Platz wird unsere Mitgliederverwalterin Tanja Schiegg einnehmen, die bereits jetzt schon an den Vorstandssitzungen teilnimmt. Damit wird sie nun stimmberechtigtes Vorstandsmitglied. Nach sieben Jahren Tätigkeit als Schriftführer möchte auch Michael Auer sein Amt niederlegen. Wir freuen uns, dass wir mit Laura Jäger ein engagiertes, junges Vereinsmitglied gewinnen konnten. Laura Jäger ist Mitarbeiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung im Zeppelin Museum und wird sich Ihnen bei der Mitgliederversammlung persönlich vorstellen. Den scheidenden Vorstandsmitgliedern danke ich herzlich für ihr Engagement und den neuen danke ich für ihre Bereitschaft, die Aufgaben zu

übernehmen. In letzter Minute erreicht uns noch die freudige Nachricht, dass Oberbürgermeister Blümcke zu unserer Mitgliederversammlung  kommt und ein Grußwort sprechen wird. Die Einladung mit Tagesordnung finden Sie auf Seite 4. Ich hoffe, dass ich recht viele Mitglieder am 5. Juli im Zeppelin Museum begrüßen darf.

Es grüßt Sie herzlich

im Namen des gesamten Vorstands

Ihre

Barbara Waibel

Wasser und Äpfel – Mitgliederausflug 2025

Der Ausflug für die Mitglieder des Freundeskreises zur Förderung des Zeppelin-Museums e. V. wird uns am Sams- tag, den 13. September 2025 auf den Sipplinger Berg zur Bodensee-Wasserversorgung führen. Danach geht es zum Hofgut Neuhaus zu einer Fahrt durch die Obstwiesen mit anschließendem Essen.

Die Bodensee-Wasserversorgung (https://www.bodensee-wasserversorgung.de/) sorgt seit 1954 dafür, dass vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg qualitativ bestes Trinkwasser aus dem Bodensee erhalten. Tag für Tag, rund um die Uhr. Die 183 Verbandsmitglieder (149 Kommunen und 34 Wasser- versorgungszweckverbände im Land) sorgen dafür, dass etwa vier Millionen Baden-Württemberger das Wasser, das aus ihrem Hahn kommt, jederzeit bedenkenlos nutzen und genießen können. Wie das alles funktioniert, wer- den wir bei einer spannenden Führung durch die Anlage erfahren.

Wichtiger Hinweis: Die Anlage der Bodensee-Wasserversorgung ist nicht barrierefrei.  Die Teilnehmer sollten sich darauf einstellen, zahlreiche Treppenstufen zu begehen. Des Weiteren ist dort warme Kleidung sinnvoll, da es gerade in den Sommermonaten in der Anlage kühl ist. Mit dem Omnibus fahren wir am 13. September 2025 um 10.00 Uhr ab dem Hafenbahnhof in Friedrichshafen am Bodensee entlang Richtung Sipplingen. Nach der Besichtigung der Bodensee-Wasserversorgung geht es mit dem Bus weiter nach Überlingen-Bambergen zum Hofgut Neuhaus (www.hofneuhaus.de).  Dort steigen wir um ins Apfelzügle. Nach der Fahrt durch die Obstwiesen gibt es ein gemeinsames Essen im Hofgut.  Die Rückkehr mit dem Bus nach Friedrichshafen ist gegen 18.00 Uhr geplant.

Auf der Hinfahrt gibt es wieder Butterbrezeln im Bus (keine Essensmöglichkeit bei der Wasserversorgung).  Nach der Fahrt mit dem Apfelzügle wird im Hofgut Neuhaus ein ausgiebiges Vesper-Büffet und vorab eine Nudelsuppe serviert, alles ist mit einigen Getränken (natürlich mit Apfelsaft und Most) im Teilnehmer-Beitrag inbegriffen.

Wichtig: aus Sicherheitsgründen benötigt die Bodensee-Wasserversorgung die Vor- und Nachnamen aller Teilnehmer, die Nationalität und die Nummer des Personalausweises (Reisepass ist auch möglich). Dies sollten Sie bitte auf dem Überweisungsträger unter Betreff vermerken. Der Datenschutz wird gewähr- leistet. Das Ausweis-Dokument ist auch zur Mitgliederfahrt mitzubringen.

Die Anmeldung zum Mitgliederausf lug 2025 erfolgt wie bisher durch Überweisung des Unkostenbeitrages. Dieser beträgt 50,00 EUR pro Person für die die Busfahrt, das Apfelzügle und das Essen. Überweisen Sie bitte den Betrag auf das Vereinskonto:

Freundeskreis zur Förderung des Zeppelin   Museums   e.V.
IBAN: DE 02 6905 0001 0020 1300 19
BIC: SOLADES1KNZ bei der Sparkasse Bodensee.

Mit der Überweisung sind Sie gleichzeitig angemeldet, wenn Ihre Ausweisnummer genannt ist. Aus Platzgründen im Bus können nicht mehr als 50 Personen teilnehmen. Die Teilnahme richtet sich nach dem Datum des Zahlungseingangs. Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 15.08.2025.

Für Rückfragen steht Ihnen wie gewohnt Jürgen Wittmann zur Verfügung unter Tel. 0160-8651491 oder E-Mail: beisitzer_2@freundeskreis-zeppelin.de.

Jürgen Wittmann

Mister Zeppelin“ Manfred Sauter ein 90er

Er kennt die Zeppelin-Geschichte wie kein Zweiter. Nicht nur, weil er 43 Jahre lang bei der heutigen Zeppelin GmbH gearbeitet hat. „Mister Zeppelin“ weiß auf jede „Zeppelin-Frage“ eine Antwort. Und immer die richtige. Jetzt darf Manfred Sauter seinen 90. Geburtstag feiern. Wo? Selbstverständlich im Zeppelindorf, wo er seit über 60 Jahren mit seiner Frau „Betty“ lebt und früher auch mit den Kindern Birgit und Peter zuhause war. Peter wäre übrigens fast auch ein Zeppeliner geworden. Ihn hat es beruflich zu Caterpillar gezogen. Aufgewachsen ist Manfred Sauter im Bereich der Keplerstraße (damals Göringstraße) südlich des Riedlewaldes. Das Bombardement auf Friedrichshafen am 28. April 1944 hat auch das Elternhaus beschädigt, weshalb Vater Josef – er war Oberwerkmeister beim Luftschiff bau Zeppelin – ihn und seine jüngere Schwester mit einem Luftschiffschlepper zu Verwandten nach Aulendorf brachte. Die Eltern blieben in der zerbombten Stadt zurück.

Und es sollte noch schlimmer kommen. Beim Luftangriff auf Friedrichshafen am 20. Juli 1944 wurde das Elternhaus durch einen Volltreffer total zerstört. Mutter, Vater und Patentante wurden lebend geborgen und die Familie in die Ziegelei Rimmele nach Litzelbach evakuiert. Manfred ging deshalb in Alts- hausen zur Schule.

Von 1949 bis 1952 lernte er Maschinenschlosser in der Lehrwerkstätte des Eisenbahnausbesserungswerkes in Friedrichshafen.  Als einziger von 27 Lehrlingen war er 1953 als Schlosser auf dem Motorenprüfstand sowie als Probefahrtschlosser übernommen worden. Von 1954 bis 1957 machte er bei der Firma Landmaschinenfabrik Josef Bautz in Bad Saulgau eine Umschulung zum Techniker-Konstrukteur. Dort lernte er seine Frau Elisabeth („Betty“) aus Bad Saulgau kennen.

Während seiner Zeit im Zeppelin-Konzern (von 1957 bis 2000) rettete er zahllose Zeppelin-Exponate davor, auf dem „Müllhaufen der Geschichte“ zu landen, wie der ehemalige OB Josef Büchelmeier einmal seine Sammlung würdigte. Zugute kam ihm die eingeräumte Chance, ab 1972 auf 100 Quadratmetern ein Zeppelin-Archiv einzurichten, das ursprüngliche Archiv des Luftschiffbaus.

Der frühere Chef der Zeppelin GmbH, Ernst Susanek, würdigte Manfred Sauter bei der Auszeichnung mit der Verdienstmedaille der Stadt mit den Worten, Manfred Sauter habe in den 43 Jahren bei Zeppelin die „Fundamente des heutigen prosperierenden Unternehmens gesetzt“. Des Grafen Überzeugung, man müsse nur wollen und da- ran glauben, dann werde es gelingen, sei auch Manfred Sauters Lebensmotto. Hans-Peter Kaldenbach von der Zeppelin-Wohlfahrt würdigte ihn als „unermüdlichen Vertreter des Zeppelin-Gedankens“ und verwies darauf, dass keine Stadt der Welt zum Thema Zeppelin so viel zu bieten habe wie Friedrichshafen. Was nicht zuletzt auch sein Verdienst sei.

…weiterlesen im Zeppelinbrief Nr.87

Veranstaltungsreihe zu 125 Jahre Erstaufstieg des LZ 1

 Am 2. Juli 1900 startete LZ 1 in der Manzeller Bucht bei Friedrichshafen zum ersten Mal. Mit seiner Länge von 128 Metern und einem Traggasvolumen von rund 11.000 Kubikmetern stellte dieses erste Starrluftschiff Graf Zeppelins die bis dahin gebauten Luftschiffe weit in den Schatten. Das Ereignis war der erste vorläufige Höhepunkt einer langen Vorentwicklung, deren Ursprung sogar bis in das Jahr 1874 zurückreicht. Von da an durchlief das Starrluftschiff nach den Vorstellungen Graf Zeppelins den langen und verschlungenen Weg von einer utopischen Gedankenspielerei zu einem der ganz frühen technologischen Großprojekte der Luftfahrttechnik. Bestimmt war die Motivation Zeppelins und seines personellen Umfelds von politischen, militärischen, ökonomischen und psycho- logischen Faktoren und besonders von der sich verschärfenden Konkurrenz zur französischen Luftschifftechnik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.


Der Start am Abend des 2. Juli spielte sich vor Tausenden von Schaulustigen am Ufer und auf Schiffen und Booten ab, die sich diese Sensation trotz vorher- gehender Verschiebungen nicht entgehen lassen wollten. Wegen technischen Problemen mit der Steuerung dauerte die Fahrt nur rund 18 Minuten und endete nach einer Landung auf dem Wasser in der Kollision mit einer Dalbe am Schlepptau des Dampfers „König Karl“. Vor allem musste die unzureichende Steuerung verbessert werden. Nach- dem im September die Auf hängung des LZ 1 an der Hallendecke gebrochen war, das Schiff aber repariert werden konnte, gelangen am 17. und 21. Oktober zwei weitere Aufstiege.  Danach blieb nur die Wahl, Zeppelins „Gesellschaft zur Förderung der Luftschiff- fahrt“ wegen Geldmangels zu liquidieren und LZ 1 zu verschrotten.

Diesem ersten Zeppelin widmet der Freundeskreis in Kooperation mit dem Zeppelin Museum im Oktober eine umfangreiche Veranstaltungsreihe. Dabei wird es um die Vorgeschichte des ersten Zeppelins, das Schlüsselmetall Aluminium und die Bedeutung Carl Bergs für LZ 1, die Gesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt und die vielfältige Rezeption des Ereignisses vom 2. Juli 1900 bis heute gehen. Außerdem planen wir nach dem großen Erfolg des letzten Jahres wieder eine Matinee mit historischem Filmmaterial und musikalischer Begleitung.

Die Termine entnehmen Sie bitte der Übersicht in diesem Heft, für die Filmmatinee merken Sie sich schon jetzt den 2. November vor.

Der Freundeskreis finanziert diese Veranstaltungen und ermöglicht damit allen Interessierten neue und vielleicht ungewohnte Blicke auf ein luftfahrtgeschichtliches Großereignis vor 100 Jahren.

Informationen und Termine und mögliche Änderungen unter „www.zeppelin-museum.de/programm“.